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DOCUMENTE SIMILARE |
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Lernen und offener Unterricht
Schlüsselqualifikationen:
Teamfähigkeit (kompetentes Arbeiten und Kommunizieren in der Gruppe)
das Lernen lernen
kreative Problemlösungsstrategien entwickeln
Menschen anleiten, motivieren, integrieren
Bandbreite an Möglichkeiten unterschiedlicher Lernprozesse:
lernen, dass ein Messer scharf ist
Musiknoten lernen
Tennis spielen lernen
lernen, dass man bei einer roten Ampel anhalten muss
lernen, wie man eine Krawatte knotet
lernen, danke zu sagen
lernen, dass runde Gegenstände rollen
den Satz des Pythagoras anwenden lernen
Schach spielen lernen
Lernvorgang A |
Methode A – evtl. auch Methode C |
Lernvorgang B |
Methode B |
Lernvorgang C |
Methode C – evtl. auch Methode A |
Lernvorgang D |
Methode D |
Lernvorgang E |
Methode E |
usw.
Hypothese:
Für jeden Lernvorgang gibt es so etwas wie eine optimale Methode
Auch schlechte/ungünstige Lernmethoden führen letztlich zu einem Lernergebnis
KRAWATTE- knoten - Methodische Möglichkeiten:
Versuch und Irrtum (Produkt zeigen und probieren lassen)
Geschriebene Anleitung (Gebrauchsanweisung)
Ikonische Anleitung (Bildfolge)
Lernen durch Verstärkung
Lernen durch Bestrafung
Lernen durch Vormachen/Beobachtung
Lernen durch schrittweises Vormachen/Nachmachen
Lernen durch Erkundung/Einsicht
Wie lernen Kinder im Vorschulalter?
Kinder lernen etwa
wie man einen Ball fängt
wie man telefoniert
wie man den Fernseher bedient
dass runde Gegenstände rollen
wie man einen Knoten macht
wann man „danke“ sagt
wie man ein Brettspiel spielt
wie man Tiere voneinander unterscheidet
dass es heißt „Ich bin gestiegen“ und nicht „Ich bin gesteigt“
Initiative vom Erwachsenen aus Sozialisation Kind als Lehrling: Versuch und Irrtum, Nachmachen, Lernen am Effekt |
Initiative vom Kind aus Neugier Fragen (warum?) Ausprobieren, Entdecken Probleme lösen Kind als Wissenschaftler: Hypothesen bilden und überprüfen |
„Erzähle mir etwas und ich vergesse es. Lehre mich etwas und ich erinnere mich daran. Beteilige mich und ich lerne.“ (Benjamin FRANKLIN)
Ich höre und vergesse,
ich sehe und erinnere,
ich tue und verstehe.
(Chinesisches Sprichwort)
Lehrerzentrierte Methoden Behavioristischen Lerntheorien Der Lernende ist reaktiv / passiv Fremdsteuerung / Fremdbestimmung |
Schülerzentrierte Methoden Kognitiven Lerntheorien Der Lernende ist aktiv Selbststeuerung / Selbstbestimmung Entdeckungslernen |
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Signallernen |
Verstärkung |
Modelllernen |
Einsicht |
Lernen durch Anpassung |
Problemlösen |
Behavioristischen Lerntheorien |
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Signallernen Reiz-Reaktions-Lernen (S-R) Assoziationslernen Klassische Konditionierung |
Verstärkungslernen Lernen am Effekt Versuch und Irrtum Operantes Konditionieren |
Modell-Lernen Imitationslernen |
Der kleine Albert PAWLOWs Hund |
SKINNER-Box |
BANDURAs Aggressions-experiment |
Lehrer als Verknüpfender |
Lehrer als Verstärkender |
Lehrer als Modell |
Typische Methoden: Üben, Wiederholen |
Typische Methoden: Feedback, Erarbeitungsmuster |
Typische Methoden: Nachmachen |
Signallernen
Ratte neutrale Reaktion/Freude
lautes Geräusch Angst
Ratte + lautes Geräusch Angst
Ratte Angst (+ Generalisierung)
Schlag Schmerz/Bocken
Schlag + Brrr Bocken
Brrr Bocken
Lernvorgänge nach Signallernen / Assoziationslernen:
die Schüler lernen, dass ein Gong (oder Handzeichen) Ruhe und Entspannung zur Folge hat;
die Schüler lernen das 1x1 (auswendig);
die Schüler lernen den Namen einer Pflanze (Bild-Name);
die Schüler lernen auszuatmen beim Fallen (Judo)
Regeln, Begriffe, Fakten
Lernen durch (selektive) Verstärkung
Darbietung eines angenehmen Reizes |
Positive Verstärkung |
Wegnehmen eines angenehmen Reizes |
Negative Bestrafung |
Darbietung eines unangenehmen Reizes |
Positive Bestrafung |
Wegnehmen eines unangenehmen Reizes |
Negative Verstärkung |
Darbietung |
Wegnahme |
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angenehmer Stimulus |
POSITIVE VERSTARKUNG |
NEGATIVE BESTRAFUNG |
aversiver Stimulus |
POSITIVE BESTRAFUNG |
NEGATIVE VERSTARKUNG |
Suchen Sie Beispiele für jeden Lern-Vorgang aus dem täglichen Leben!
Imitationslernen
Wo findet Imitationslernen typischerweise statt?
*Sport *Schreiben *Verhaltensarten (Höflichkeit, Aggression) *Einstellungen *Geschmack/Mode
Mechanismen: Identifikation und stellvertretende Verstärkung
Beispiele:
Kognitive Lerntheorien |
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Entdeckungslernen |
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Lernen durch Einsicht |
Lernen durch Organisation & Adaptation |
Problemlösen |
Gestaltpsychologen: WERTHEIMER KÖHLER |
PIAGET |
Kreativitätsforscher: GUILFORD |
Lehrer als Lernerleichterer (facilitator of learning), Lernberater, Sinnstifter |
Lernen durch Einsicht
Probleme werden gelöst, indem von früherem Lernen Übertragungen (Transfers) vorgenommen werden.
Schimpansen-Exp. von KÖHLER (Kisten stapeln und Stock, um Banane zu holen)
Der Lernende erkennt Beziehungen zwischen den Elementen einer Problemsituation.
Beispiel aus CFT oder „Hund, Katze, Maus, Apfel, Eichhörnchen“ oder Englischbuch: Vokabeln mit Verknüpfung
Der Lernende fügt innerlich repräsentierte Ereignisse zusammen.
Beispiel: GAUSS als Drittklässler: Addition der Zahlen 1 bis 100
Grundannahme der Gestaltpsychologie ( Prägnanzgesetz) : Der Organismus hat die Tendenz, stets die bestmögliche Gestalt wahrzunehmen.
Lernen durch Organisation und Adaptation (PIAGET)
PIAGET geht von zwei weiteren Verhaltenstendenzen aus, die der menschlichen Spezies von Geburt an mitgegeben werden, der Tendenz der Anpassung (Adaptation) und der Organisation. Er nennt diese angeborenen Verhaltensprinzipien invariante Funktionen. (invariant = nicht umkehrbar)
Der Mensch hat die Tendenz, sich weiterzuentwickeln. Er ist motiviert, seine bestehenden psychologischen Strukturen in höhere Systeme zu integrieren; er strebt nach einer Struktur höherer Ordnung, nach Weiterentwicklung. Und dies tut er aktiv, von sich aus, und er muss nicht warten, bis ihn irgendeine physiologische Reifung dazu befähigt oder die Umwelt in prägt.
Anpassung
Das zweite allgemeine Prinzip ist die Adaptation. Alle Organismen werden mit der Tendenz geboren, sich der Umwelt anzupassen. Allerdings geschieht dies nicht einseitig in nur eine Richtung, Anpassung ist ein Interaktionsprozess zwischen einer Person und ihrer Umwelt.
PIAGET beschreibt zwei gegenläufige Prozesse der Anpassung, die komplementär sind: Assimilation und Akkomodation.
Akkomodation meint die Tendenz, sich entsprechend der Anforderungen der Umwelt zu verändern. Die eigenen Strukturen werden also an die Umwelt angepasst.
Assimilation meint dagegen die Tendenz, einen Umweltreiz an bestehende Strukturen anzupassen. Das kennen wir alle: Ein Baby nimmt alles in den Mund. Es behandelt die Dinge so, dass sie an bestehende Strukturen angepasst werden.
PIAGET geht zwar davon aus, dass die Entwicklung des Denkens kontinuierlich erfolgt, aber dennoch vollzieht sie sich in alterstypischen Phasen oder Entwicklungsstufen. Ich möchte Ihnen dieses Konzept kurz vorstellen und dann theoretisch und mit einigen Beispielen aufbereiten.
0 bis 2 Jahre PHASE DER SENSUMOTORISCHEN
INTELLIGENZ
2 bis 7 Jahre PRAOPERATIONALE / VORBEGRIFFLICHE
PHASE
2 - 4 Stufe des Symbolischen Denkens
4 - 7 Stufe des Anschaulichen Denkens
7 bis 11 Jahre PHASE DER KONKRETEN
OPERATIONEN
11 bis 15 Jahre PHASE DER FORMALEN OPERATIONEN
Pädagogisch zentral ist natürlich einerseits die Frage: Wie kann der Prozess der Organisation gefördert werden – das ist ein motivationaler Aspekt. Und andererseits: Wie können Adaptationsprozesse von außen (Lehrer, Eltern) angeregt werden.
Das Zauberwort heißt „dosierte Diskrepanz“ – in der Motivations-forschung Passung
Piaget sieht den Lehrer als „Lernerleichterer“ oder Lernberater, der vielfältige Angebote macht und im Idealfall den Schüler selbst den Schwierigkeitsgrad bestimmen lässt, da der ja am besten weiß, was für ihn persönlich passt. Offener Unterricht
Problemlösen
Zentrales Element dieser Forschungsrichtung ist die Frage, wie Menschen Lösungsstrategien erwerben: Auch das geht eher nicht per Frontalunterricht. Das geht nur durch Selbsterfahrung – allein oder in der Gruppe.
Auto oder Ziege?
Let’s make a deal ist eine amerikanische Fernseh-Show. Wer in diesem Spiel die Endrunde erreicht, darf sich für eine von drei verschlossenen Türen entscheiden. Dabei verbirgt sich hinter einer der Türen eine Edelkarosse, hinter den anderen beiden quasi als Niete je eine Ziege.
Angenommen, der Kandidat entscheidet sich für die linke Tür. Der Showmaster, der natürlich weiß, wie die Verhältnisse sind, spielt dann folgendes Spielchen: „Ich zeige Ihnen mal was! Sehen Sie: hinter der rechten Tür (z.B.) ist eine Ziege.“ Nach diesem Gag gibt der Spielleiter dem Kandidaten die Möglichkeit, seine Wahl zu überdenken. Dann stellt sich natürlich die Frage:
Sollte man bei seiner Wahl bleiben oder wechseln?
Antwort von Marylin, die über einen Rekord-IQ von 228 verfügen soll: „Wechseln! Denn bei der linken Tür beträgt die Chance für den Autogewinn nur 1 : 3, bei der mittleren dagegen 2 : 3“
Dieser lapidare Bescheid löste eine wahre Flut von Zuschriften aus. 92% der ca. 10 000 Briefeschreiber – darunter viele Mathematiker – widersprachen Marylin auf rabiate Weise. Da war von einer „nationalen Krise der mathematischen Schulbildung“ die Rede und einer meinte sogar, Marylin sei in diesem Beispiel die eigentliche Ziege. Hauptargument war: Nach der Zwischeninformation bestünde bei der linken und mittleren Tür die gleiche Chance, dass sich dahinter das Auto verbirgt.
Tatsache ist, dass Marylin recht hatte. Was die Protestierenden übersahen, war die Tatsache, dass der Kandidat im zweiten Durchgang über mehr Information verfügt als im ersten.
Anders ausgedrückt: Ignoriert der Kandidat das „Zwischenspiel“ des Moderators und bleibt bei der linken Tür, so ist seine Chance für den Autogewinn nach wie vor 1 : 3 – im Falle eines Wechsels sind drei Möglichkeiten zu unterscheiden, von denen nicht nur eine, sondern zwei zum Gewinn verhelfen:
Steht das Auto hinter der mittleren Tür, zeigt der Moderator die Ziege hinter der rechten und der Kandidat gewinnt mit dem Wechsel zur mittleren.
Steht das Auto hinter der rechten Tür, zeigt der Moderator die Ziege hinter der mittleren und der Kandidat gewinnt mit dem Wechsel zur rechten.
Steht das Auto hinter der linken Tür, so zeigt der Moderator die Ziege hinter der mittleren oder rechten und der Kandidat verliert bei einem Wechsel.
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