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Programmorientierte Bedarfsermittlung als Teilproblem der Losgrößenplanung

Management



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Programmorientierte Bedarfsermittlung als

Teilproblem der Losgrößenplanung



Die Bedarfsermittlung dient der Ermittlung der Materialmengen, die zur Realisation des zukünftigen Produktions- bzw. Absatzplans erforderlich sind. Sie muss dabei die Bedarfsmenge in artmäßiger, mengenmäßiger und zeitlicher Hinsicht bestimmen.

Ein großer Teil der Verbrauchsfaktoren weisen in Bezug auf die Menge einen deterministischen Zusammenhang auf. So kann man zum Beispiel aus den geplanten Produktionsmengen eines Personal Computers die Anzahl an PC- Gehäusen und Festplatten ableiten. Mit der Bestimmung dieser abgeleiteten Bedarfsmengen an untergeordneten Baugruppen und Einzelteilen befaßt  sich die programmorientierte Bedarfsermittlung.

Die programmorientierte Bedarfsermittlung beruht auf vier wichtigen Informationsquellen:

  • Das geplante Hauptproduktionsprogramm
  • Den Erzeugniszusammenhang
  • Die geplanten Durchlaufzeiten der Erzeugnisse
  • Die Entwicklung der Lagerbestände

Hauptproduktionsprogramm. Im geplanten Hauptproduktionsprogramm sind die Art und Menge der in den einzelnen Perioden des Planungszeitraums herzustellenden Endprodukte und Ersatzteile festgelegt.

Erzeugniszusammenhang. Erzeugnisse in der zusammenbauenden, stückorientierten Industrie (Fertigungsindustrie, z.B. Maschinenbau) werden i.d.R. in einem mehrstufiegen Produktionsprozeß aus Einzelteilen und vormontierten Baugruppen zusammengesetzt. Der Erzeugniszusammenhang (also aus welchen Einzelteilen und Baugruppen ein Endprodukt zusammengesetzt ist und aus welchen Materialarten und Zwischenprodukte die Baugruppen bestehen) ist notwendig für die Bestimmung des für ein Hauptproduktionsprogramm benötigten und bereitzustellenden Materialbedarfs. Die Ableitung des Bedarfs an untergeordeneten Erzeugnissen aus dem vorgegebenen Hauptrpoduktionsprogramm bezeichnet man al s nicht-terminierte (Sekundär-)Bedarfsermittlung, wenn die zeitiche Dimension unberücksichtigt bleibt (eingesetzt z.B. wenn man die gesamten Materialkosten eines Erzeugnisses errechen will).

Durchlaufzeiten. Es muss bekannt werden, wie lange es dauert, bis ein für ein bestimmtes Erzeugnis ausgelöster Produktionsauftrag fertiggestellt ist. Benötigt man z.B. für die Produktion zwei Tage und geht das Erzeugnis in eine übergeordnete Baugruppe ein, mit deren Produktion zum Zeitpunkt t begonnen werden soll, dann muß mit der Produktion des betrachteten Erzeugnisses selbst unter günstigsten Umständen spätestens zwei Tage vorher, d.h. zum Zeitpunkt (t-2), begonnen werden, damit keine unerwünschten Verzögerungen bei der Herstellung der Baugruppe auftreten. Werden die zeitlichen Gesichtspunkte bei der Bedarfsrechnung mitberücksichtigt, dann spricht man von terminierter Bedarfsermittlung.

Lagerbestände. Nicht die gesamte ermittelte (Bruto-)Bedarfsmenge muß auch tatsächlich produziert werden. Häufig ist es möglich, einen Teil davon aus verfügbaren Lagerbeständen zu decken. Aus diesem Grund ist eine sorgfältige Überwachung des Entwicklung des Lagerbestands von großer Bedeutung.

b) Vorgehensweise der Bedarfsermittlung

Bei der Bedarfsermittlung müssen nicht nur die beschriebenen Input-Output-Beziehungen zwischen den Erzeugnissen, sondern auch die noch vorhandenen Lagerbestände und die Produktions- bzw. Beschaffungszeiten beröcksichtigt werden. Die grundsätzliche Vorgehensweise der Bedarfsermittlung besteht aus folgenden Schritten:

Gegeben ist ein menegen- und terminmäßig spezifiziertes Hauptproduktionsprogramm das als Primärbedarf bezeichnet wird.

Aus den geplanten Produktionsmengen der Endprodukte werden unter

Der Bruttobedarf ist terminiert, d.h. er wird zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt, und zwar zum frühesten Termin, an dem mit der Produktion eines übergeordneten Produkts begonnen werden soll.

Nun substrahiert man terminierten Bruttobedarf des Erzeugnisses k in der Periode t, BRUTTOkt, den disponiblen Lagerbestand, DISPONkt. Der disponible Lagerbestand des Produktes k in der Periode t gibt an, welche Produktmenge zu Beginn der Periode tatsächlich zur Bedarfsdeckung zur Verfügung steht. Es setzt wie folgt zusammen:

Sustrahieren wir vom Bruttobedarf des Erzeugnisses k in der Periode t den disponiblen Lagerbestand, dann erhalten wir den nettobedarf des Erzeugnisses k in Periode t. Ein Nettobedarf entsteht aber nur dann, wenn der disponible Lagerbestand kleiner als der Bruttobedarf ist, anderfalls ist der Nettobedarf 0.

NETTOkt = max , k = 1, 2, …, K; t = 1, 2, …, T

4. Da die Beschaffung bzw. Produktion der in übergeordnete Erzeugnisse eingehenden Komponenten selbst eine bestimmte Zeitdauer in Anspruch nimmt, müssen die Nettobedarfmengen um die sog. Vorlaufszeit (geplante Beschaffungs- bzw. Produktionszeit; geplante Durchlaufszeit) vorgezogen werden, woraus dann die periodenspezifischen Beschaffungs- bzw. Produktionsmengen ermittelt werden können.

c) Dispositionsstufenverfahren

Die beschriebene Vorgehensweise zur Ermittlung des periodenbezogenen Produktions- und Beschaffungsprogramms an endprodukten, Baugruppen und Einzelteilen ist für jedes Erzeugnis und für jede Periode des Planungszeitraums durchzuführen. Diese Rechnung kann nun auf unterschidliche Arten algoritmisch umgesetzt werden. In der betrieblichen Praxis wird vor allem ein Verfahren eingesetzt, das auf der Zuordnung der Erzeugnisse zu sog. Dispositionsstufen (englisch: low level code) basiert. Die Dispositionsstufe des Erzeugnisses k, uk, kann wie folgt bestimmt werden:

uk =



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